5 OCTOBER
Auf Social Media starten
Dein klarer, menschlicher Fahrplan vom ersten Post zur verlässlichen Lead‒Quelle
Stell dir vor, du öffnest morgen dein Profil und es wirkt, als gäbe es dich schon immer dort: klare Botschaft, echte Reaktionen, erste Anfragen. Kein Zufall. Kein Hype. Ein System. Auf Social Media starten heißt nicht, überall gleichzeitig laut zu sein, sondern an der richtigen Stelle das Richtige zu tun. Genau dafür ist dieser Text geschrieben: als roter Faden, der dich vom „Wir müssten mal…“ zum „Wir machen und es wirkt“ führt.
Warum jetzt und warum mit Plan
Soziale Netzwerke sind kein Buffet, an dem man wahllos zugreift. Sie sind eher wie ein gut geölter Tresen: Wer eine klare Bestellung aufgibt, wird bedient. Wer nur schaut, wird übersehen. Der Unterschied zwischen „präsent“ und „profitabel“ ist eine Frage der Ausrichtung. Wenn du auf Social Media starten willst, legst du nicht einfach Profile an. Du legst ein Fundament. Darauf bauen später Reichweite, Vertrauen und Verkäufe. Was es dafür braucht? Drei Entscheidungen, die sich weniger nach Marketing‒Taktik als nach gesundem Menschenverstand anfühlen: Wozu bist du da? Für wen bist du da? Womit kannst du heute anfangen?
Das „Warum“: Dein Kompass, bevor du losgehst
Bevor du irgendeinen Button drückst, atme kurz durch. Und beantworte dir selbst laut, ehrlich, ohne Buzzwords drei Fragen.
Erstens: Wozu?
Willst du Sichtbarkeit und Bekanntheit? Leads und Anfragen? Direktumsatz? Oder willst du zuerst Vertrauen und Expertise in einer Nische aufbauen? Wähle ein Hauptziel. Maximal ein Nebenziel. Alles andere macht dich leise.
Zweitens: Für wen?
Male dir deinen Menschen aus: Job, Alltag, Sorgen, Sehnsüchte. Welche Sprache spricht er oder sie? Welche Formate konsumiert er gern schnelle Reels, knappe Karussells, fundierte LinkedIn‒Posts? Wenn du deinen Gegenüber fühlst, wählst du intuitiv den richtigen Ton.
Drittens: Womit?
Wie viel Zeit hast du wirklich? Zwei kurze Videos pro Woche? Oder zwei starke, ruhige Beiträge? Social Media kostet entweder Minuten – oder Budget. Beides ist okay. Entscheidend ist, dass du dich nicht übernimmst. Konstanz schlägt Häufigkeit, immer. Diese drei Antworten sind kein Formular. Sie sind dein Kompass. Und sie entscheiden darüber, ob dein Start nach Sprint aussieht – oder nach Ankommen.
Das „Wo“: Wähle die Bühne, die zu deiner Stimme passt
Du musst nicht überall sein. Du musst dort sein, wo deine Botschaft Resonanz findet und wo du dich blicken lassen kannst, ohne dich zu verstellen. Instagram ist die visuelle Visitenkarte. Ideal, wenn du zeigen kannst, was du tust: Gastronomie, Handwerk, Lifestyle, E‒Com. Reels für Reichweite, Stories für Nähe, Karussells für „Speichern“. TikTok ist die Entertainment‒Maschine. Schnell, roh, erstaunlich ehrlich. Wer mutig vor die Kamera tritt, klar hookt und in wenigen Sätzen auf den Punkt kommt, gewinnt auch ohne Hochglanz. LinkedIn ist der B2B‒Motor. Fachlichkeit, Haltung, Recruiting. Funktioniert hervorragend, wenn du Standpunkte teilst, Einblicke gibst und Gesichter zeigst. Facebook bleibt die Community‒Werkbank. Besonders stark ab 30+, lokal, gruppengetrieben, mit stabiler Paid‒Power. Pinterest ist die visuelle Suchmaschine. Wer Produkte, Rezepte, Einrichtung, Fashion oder Hochzeiten bedient, findet hier Menschen mit Kaufabsicht. Und ja, DACH hat Nuancen: In Deutschland funktionieren Klarheit und Belege, in Österreich Humor und Charme, in der Schweiz Präzision und Verlässlichkeit. Gleiche Marke, drei Tonlagen ein Kern: Authentizität.
Das „Wie“: Der Start, der bleibt nicht der, der brennt
Du brauchst keinen Content‒Marathon. Du brauchst Momentum. Und das entsteht, wenn du kleine, saubere Schritte setzt, die sich gut anfühlen und gut aussehen.
Erzähl zuerst, wer du bist in echten Sätzen.
Warum gibt es dich? Wofür stehst du? Wen machst du besser, sicherer, schöner, erfolgreicher? Zwei, drei klare Zeilen, die dein Team auswendig kann.
Richte dein Profil ein professionell, aber menschlich.
Einheitlicher @Name, erkennbares Profilbild (Logo oder Gesicht), Bio mit Nutzen und klarem „Was jetzt?“. Verlinke eine Seite, die das Versprechen deiner Bio einlöst nicht zehn Optionen. Und ja: Im DACH‒Raum gehört das Impressum klickbar verlinkt. Sicher ist sexy.
Veröffentliche drei Start-Posts.
Eins: Vorstellung Person & Marke. Zwei: ein Quick‒Win‒Tipp, sofort anwendbar. Drei: ein Blick hinter die Kulissen. Nichts poliertes. Nur du, dein Team, dein Prozess.
Lege deinen Rhythmus fest.
Weniger ist mehr solange „weniger“ regelmäßig kommt. Auf Instagram/TikTok reichen zwei bis drei Reels die Woche. Auf LinkedIn zwei fundierte Posts. Facebook lebt von zwei, drei Beiträgen und einer Portion Gruppen‒Interaktion. Wichtig ist nicht der Plan. Wichtig ist, dass er hält.
Definiere vier Content‒Pfeiler.
Erklären (Educate), unterhalten (Entertain), inspirieren (Inspire), verkaufen (Promote). Diese vier Schienen sorgen dafür, dass dein Feed abwechslungsreich ist ohne beliebig zu werden.
Inhalte, die hängen bleiben: Jedes Wort verkauft das nächste
Gute Posts fühlen sich wie ein Gespräch an. Du sprichst nicht über Menschen, du sprichst mit ihnen. Der Hook stoppt den Scroll. Eine Frage. Eine Zahl. Ein kleiner Schock. „Die drei teuersten Fehler beim Start…“ du hast die Aufmerksamkeit, jetzt sei großzügig. Der Nutzen beantwortet in zehn Sekunden: „Was habe ich davon?“ Sag’s klar. Zeig’s, wenn du kannst. Der Beweis ist dein Mini‒Case, dein Screenshot, dein Vorher/Nachher, ein kurzes Zitat. Social Proof ohne Tamtam. Der CTA ist ein freundlicher Vorschlag. „Schreib ‚Guide‘, wenn du die Vorlage willst.“ „DM mit ‚Start‘ für die Checkliste.“ „Hier geht’s zum Erstgespräch.“ Und weil vieles ohne Ton passiert: Text‒Overlays auf Reels, Untertitel, Licht vor Kamera (Fenster), Mikro nah, Hintergrund ruhig. Mehr braucht es zu Beginn nicht.
Plattform‒Feingefühl: Du bleibst du nur auf verschiedenen Bühnen
Du musst dich nicht verbiegen. Du übersetzt. Auf Instagram sind Reels der Türöffner. Hook in den ersten zwei Sekunden, dann Nutzen, dann Mensch. Stories bringen Nähe: Fragensticker, kleine Umfragen, Tagesfetzen. Auf TikTok trägst du die Story. Sag, was passiert, bevor es passiert: „Bleib dran am Ende zeig ich, wie…“. Tempo, Ehrlichkeit, ein Lächeln, das auch mal schief sitzt. Auf LinkedIn zählt Haltung. Klare These, saubere Beispiele, Fokus auf den Leser‒Nutzen. Format darf textlastig sein. Gern mit Bild, gern mit Karussell aber immer mit Substanz. Auf Facebook funktionieren längere Captions, Gruppen, Events und Ads, die organische Posts anschieben, statt sie zu ersetzen.
Sichtbarkeit, die du dir verdienen kannst
Algorithmen lieben Signale, die von Menschen ausgehen. Du gibst sie ihnen, indem du dich benimmst, wie in einem guten Gespräch. Antworten schnell, persönlich, neugierig. Jeder Kommentar ist eine Einladung. Wer sie annimmt, wird weiter eingeladen. Interagieren dort, wo deine Leute sind. Nicht spammen, nicht „toller Post“ murmeln. Nimm Bezug. Mach’s spezifisch. Kooperieren Creator, Partner, Kund:innen. Gemeinsame Lives, Gastbeiträge, geteilte Cases öffnen Türen in neue Kreise. UGC aktiv einholen. Bitte nach Bildern, kurzen Clips, ehrlichen Sätzen. Bedanke dich öffentlich. Das ist mehr als Content es ist Kultur. Wenn du später Budget einsetzt: bewirb deine besten Inhalte, nicht neue, schwächere Anzeigen. Die Menschen zeigen dir, was schon zieht. Du gibst ihm Reichweite.
Recht & Vertrauen: Der DACH‒Standard, der dich stark macht
Impressum und Datenschutzerklärung klickbar Pflicht. Kooperationen klar kennzeichnen Ehrensache. Eigene Bilder oder sauber lizensierte Medien Professionalität. Transparenz ist kein Kreativ‒Killer. Sie ist ein Conversion‒Booster, gerade hier.
Messen, was wirklich zählt
Likes sind nett. Geschäfte sind besser. Miss deshalb Dinge, die dein Ziel berühren.
  • Hook‒Rate: Wie viele bleiben über drei Sekunden?
  • Engagement im Verhältnis zur Reichweite: Reaktione
  • Kommentare, Speicherungen.
  • Profil‒ und Linkklicks: Neugier wird Handlung.
  • Leads/Sales: UTM‒Parameter, klare Zielseiten, eindeutige Angebote.
Und dann: eine Stellschraube pro Experiment. Heute den Hook, morgen das Creative, nächste Woche die Uhrzeit. Nur so lernst du kausal nicht zufällig.
Häufige Fehler und die elegante Abkürzung darum herum
Zu viel, zu früh: Du brennst aus. Fang kleiner an, halte länger durch. Fachchinesisch: Kürze jeden Text um ein Drittel. Lies ihn laut. Wenn du stolperst, streich. Trend‒Jagd ohne Kern: Ein Trend ist ein Verstärker, kein Ersatz. Schwache Zielseiten: Wer klickt, muss landen schnell, mobil, klar.
FAQ rund um „auf Social Media starten“
Mit welcher Plattform soll ich anfangen?
Mit der Plattform, auf der deine Zielgruppe aktiv und du konsequent lieferfähig bist. B2B startet oft auf LinkedIn, B2C häufig auf Instagram oder TikTok. Eine Bühne, nicht drei.
Wie oft sollte ich posten?
So oft, wie du Qualität sicherstellen kannst. Zwei bis drei Reels pro Woche sind auf IG/TikTok ein guter Start, zwei fundierte Beiträge pro Woche auf LinkedIn reichen völlig. Konstanz schlägt Quantitä
Brauche ich professionelle Ausrüstung?
Nein. Tageslicht, ein ruhiger Hintergrund, ein günstiges Ansteck-Mikro – fertig. Echtheit gewinnt gegen Hochglanz, solange man dich gut sieht und versteht.
Was poste ich zuerst?
Vorstellung (du & warum), ein sofort anwendbarer Quick-Win, ein Blick hinter die Kulissen. Danach beantwortest du die Fragen, die in Kommentaren und DMs auftauchen.
Bringen Hashtags überhaupt noch etwas?
Gezielt eingesetzt: ja. Drei bis fünf relevante Hashtags auf Instagram, ein bis drei auf LinkedIn. Qualität über Masse; branchen-, themen-, lokalbezogen funktioniert besser als allgemeine Sammelbegriffe.
Wann ist die beste Zeit zum Posten?
Wenn deine Leute online sind. Teste zwei, drei Slots pro Woche, vergleiche Reichweite und Interaktionen, optimiere. Plattform-Insights helfen – aber dein Publikum ist der Maßstab.
Wie komme ich an die ersten Follower:innen?
Bestehendes Netzwerk aktivieren, auf Website/Newsletter verlinken, kleine Kooperationen (Live, Gastpost), sinnvoll kommentieren. Bitte keine Follow-/Unfollow-Spielchen. Qualität baut Substanz.
Sollte ich gleich Werbung schalten?
Erst Basics: klares Profil, gute Inhalte, funktionierende Zielseiten. Dann kleine Budgets auf bestehende Top-Posts – um Reichweite zu verstärken, nicht zu kompensiere
Was, wenn mir die Ideen ausgehen?
Frag deine Community. Schau in Mails, Tickets, Verkaufsgespräche. Erstelle Serien: „3 Fehler, die…“, „Mythos vs. Realität“, „Vorher/Nachher“, „So machen wir’s“. Dein Alltag ist dein Redaktionsplan.
Wie lange, bis sich Ergebnisse zeigen?
Rechne mit acht bis zwölf Wochen bis zu ersten wiederkehrenden Effekten. Sichtbarkeit baut sich – wie Muskulatur – über Reiz und Ruhe auf. Dranbleiben ist die geheime Zutat
Ausblick: Du brauchst keinen großen Sprung. Du brauchst den ersten Schritt.
Auf Social Media starten heißt nicht, plötzlich jemand anders zu sein. Es heißt, greifbar zu werden. Für echte Menschen, mit echten Problemen, die du lösen kannst. Dein Start sieht dann so aus: klare Bio, drei gute Posts, ein Rhythmus, der hält. Danach Woche für Woche ein Prozent besser. Kein Lärm. Wirkung. Wenn du willst, gehen wir den Weg gemeinsam: Wir schärfen deine Botschaft, wählen die Bühne, planen acht Wochen Inhalte und du veröffentlichst, antwortest, lernst. Aus „Wir müssten mal“ wird „Wir machen“. Und es wirkt